Projekte
Diffuse Beziehungen
Beziehungen zwischen Menschen entstehen und vergehen. Wir glauben an ihren Bestand, trotzdem sind sie flüchtig. Menschen wünschen sich Nähe und doch brauchen sie die Abgrenzung. Wir vertrauen auf tiefe Verbundenheit und finden allzu oft nur die Oberfläche. Beziehungen, in die sich Menschen begeben, sind oft unerklärlich und werden von einer eigentümlichen, diffusen Stimmung begleitet, die Beate Kupka in zwei Fotoserien künstlerisch in Szene gesetzt hat.
Die Fotoserie „Auf der Fähre“ entstand im Winter während einer Überfahrt nach Oslo. Die Serie „Shopping“ spielt an einem Sommertag in der belebten Innenstadt von Frankfurt. Die Fotoinszenierungen zeigen zwei Gruppen von Menschen: Die eine befindet sich zusammen mit anderen Passagieren auf einem Schiff, die andere hält sich im öffentlichen Raum auf.
Als Betrachter spüren wir, dass der Einzelne in einer Beziehung steht, sich anderen Menschen verbunden fühlt und sich als Teil einer gemeinsamen Umwelt begreift. Dennoch stellt sich Unbehagen ein, je länger man in die Bilder hineinsieht. Denn die Menschen, die in einem sozialen Kontext zu stehen scheinen, können sich aus Gründen, die wir nicht kennen, nicht nahekommen. Und es kommen in uns Zweifel auf, dass die Menschen, die ihre Umwelt scheinbar als sicheren Ort empfinden, eine Distanz zu ihr aufbauen.